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Neue Ära des Managementsystems! ISO/IAF kündigt bedeutende Änderungen an, die sofortige Aufmerksamkeit erfordern! Ist Ihr Unternehmen bereit?

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Die von der ISO/IAF kommunizierte Ergänzung ist unmittelbar auditrelevant und weicht von der üblichen Praxis ab. Sie müssen sicherstellen, dass sie die neuen Anforderungen erfüllen, um Hinweise oder Nichtkonformitäten in Auditberichten zu vermeiden. Daher möchten wir Sie vorab auf diesem Wege informieren. Hintergrund dieser Ergänzung (Amendment 1) ist das Engagement der Internationalen Organisation für Normung (ISO) im Kampf gegen den Klimawandel, wie es in der sogenannten London Declaration (09/2021) deutlich gemacht wurde. Die Ergänzung zielen darauf ab, Klimaeffekte zu mindern und sich an den bereits stattfindenden Klimawandel anzupassen. Sie betreffen Normen wie ISO 9001, ISO 15378, ISO/IEC 20000, ISO 22000, ISO 41001 ISO 45001, ISO 50001, uvm.

Die wichtigsten Änderungen beziehen sich auf die Kapitel 4.1 und 4.2 der High-Level-Struktur (HLS), in denen der Bezug zum Klimawandel konkretisiert wurde. Organisationen müssen nun im Rahmen der Kontextanalyse prüfen, ob der Klimawandel für sie relevant ist, und die Anforderungen der Interessengruppen bezüglich des Klimawandels berücksichtigen. Falls der Klimawandel als relevant erachtet wird, muss das Managementsystem entsprechend ausgerichtet werden, um seine Ziele zu erfüllen.

Für sie bedeutet das, dass sie den Klimawandel in ihre Analyse des Unternehmenskontexts einbeziehen müssen, ebenso wie die Anforderungen interessierter Parteien bezüglich des Klimawandels.

Dabei könnten sie wie folgt vorgehen:

1. Rahmen festlegen:
Definieren Sie den Rahmen Ihrer Kontextanalyse und identifizieren Sie die relevanten Aspekte Ihrer Organisation, einschließlich ihrer Aktivitäten, Produkte, Dienstleistungen und Stakeholder. Das könnte die Herstellung von pharmazeutischen Hilfsstoffen oder die Entwicklung und Bereitstellung von Softwarelösungen umfassen.

2. Daten sammeln:
Führen Sie eine umfassende Recherche durch, um Informationen über den Klimawandel und seine potenziellen Auswirkungen auf Ihr Unternehmen und Ihre Stakeholder zu sammeln, um ein Verständnis für die potenziellen Risiken und Chancen zu entwickeln. Berücksichtigen Sie dabei wissenschaftliche Studien, Branchenberichte, Regierungspolitik, Marktanalysen und andere relevante Quellen.

3. Interne Analyse durchführen:
Bewerten Sie die direkten und indirekten Auswirkungen des Klimawandels auf Ihr Unternehmen, einschließlich physischer Risiken (z. B. Wetterextreme, Infrastrukturschäden), regulatorischer Risiken (z. B. Umweltauflagen, Emissionsstandards), operativer Risiken (z. B. Unterbrechungen der Lieferkette, steigende Kosten) und Reputationsrisiken (z. B. Imageverlust, Kundenpräferenzen).

4. Stakeholder-Analyse durchführen:
Identifizieren Sie die relevanten Stakeholder Ihrer Organisation und ermitteln Sie deren Perspektiven, Erwartungen und Anliegen in Bezug auf den Klimawandel. Berücksichtigen Sie dabei Kunden, Lieferanten, Investoren, Regulierungsbehörden, NGOs und die Gemeinschaft, in der Ihr Unternehmen tätig ist.

5. Externe Analyse durchführen:
Untersuchen Sie, ob interessierte Parteien, einschließlich Kunden, Lieferanten, Investoren und Regulierungsbehörden, klimarelevante Anforderungen oder Erwartungen an Ihr Unternehmen stellen z. B. Vorschriften zur Emissionskontrolle oder zur Verwendung von nachhaltigen Materialien. Analysieren Sie bestehende oder zukünftige Umweltvorschriften, Richtlinien, Branchentrends und Kundenpräferenzen in Bezug auf den Klimawandel.

6. Bewertung vornehmen:
Basierend auf den gesammelten Informationen und Analysen bewerten Sie die Relevanz des Klimawandels für Ihr Unternehmen und die interessierten Parteien. Bestimmen Sie, ob der Klimawandel als ein signifikanter Einflussfaktor betrachtet werden sollte, der Ihre Geschäftsstrategie, Risikobewertung und Stakeholder-Engagement beeinflusst.
Sie könnten auch analysieren, welche potenziellen Chancen sich aus dem Klimawandel ergeben könnten, z. B. die Möglichkeit, innovative Produkte oder Dienstleistungen anzubieten, die auf nachhaltigen Prinzipien basieren.

7. Entscheidungen treffen:
Basierend auf Ihrer Bewertung treffen Sie Entscheidungen darüber, ob und wie der Klimawandel in Ihre Geschäftsstrategie, Ihre Ziele, Ihr Managementsystem und Ihre Stakeholder-Kommunikation integriert werden soll. Identifizieren Sie geeignete Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, zur Minderung von Risiken und zur Nutzung von Chancen. Dies könnte die Entwicklung von Nachhaltigkeitszielen, die Umstellung auf erneuerbare Energien oder die Integration von Umweltkriterien in die Lieferkette umfassen.

Es ist entscheidend, dass Sie die jüngsten Änderungen in den Managementsystemnormen sorgfältig berücksichtigen. Die Integration von Klimaschutz in Ihre Geschäftsstrategie und Ihr Managementsystem kann nicht nur dabei helfen, mögliche Risiken zu mindern, sondern auch neue Chancen zu erschließen und das langfristige Wachstum Ihrer Organisation zu unterstützen.

Wie bereiten sich Ihre Organisationen auf die Integration von Klimaschutz in ihre Managementsysteme vor? Welche Herausforderungen sehen Sie dabei und welche Chancen erwarten Sie? Teilen Sie Ihre Gedanken und Erfahrungen gerne in den Kommentaren! Lasst uns zusammen eine nachhaltige Zukunft gestalten.

Ihr Qualitätswandel Team

Qualitätswandel 26. März 2024